Dienstag, 12. November 2013

Die Macht der Schokolade oder Tage wie dieser

Gestern - wo fange ich nur an - ging alles vieles unendlich schief. Ich habe den Kinderwagen vor dem Kindergarten im Regen stehen lassen und bin nach Hause ohne ihn vorher in den Schuppen zu stellen. Also musste ich nochmal zurück. Der Müllbeutel, den ich bei der Gelegenheit entsorgen wollte, ist mir im Treppenhaus gerissen. An dieser Stelle erspare ich Euch die Details. Mein Baby (eigentlich Kleinkind, ich sage aber immer noch Baby)  hat seine Rotznase inkl. verschmiertem Mund an meinem Kaschmirpulli abgewischt. Die Nasentropfen, von besagtem Baby, sind mir ins Waschbecken gefallen in dem besagter Pulli sich gerade einer mühsamen Handwäsche unterzog. Das Nasentropfenfläschchen war nicht richtig zugeschraubt, wieso denn auch, ist doch viel praktischer, wenn das Fläschchen schon offen ist und mein Pulli schwamm in Perwoll-Otriven-Mischung. Das besagte Baby hatte Schnupfen, ich aber keine Nasentropfen mehr. Ein Experiment mit Perwoll-Otriven wollte ich nicht wagen, hätte aber ein ganz Waschbecken voll gehabt. So zog sich der ganze Tag dahin ...
Dann habe ich meine Große vom Kindergarten abgeholt. Im Treppenhaus erklärte ich ihr gerade, dass ich noch einen Kuchen für den Laternenumzug backen müsse. Für den Kuchenverkauf zu Gunsten der Gruppenkasse, damit sie mal wieder zusammen Eis essen gehen könnten. Toll, Mama, wir gehen Eis essen. Nein, der Satz war zu komplex, sie hatte weder Ahnung was "zu Gunsten" bedeutet noch Ahnung von einer "Gruppenkasse". Müde und genervt hinter ihr her stapfend war ich bemüht den Sachverhalt nochmal zu erklären. Außer Puste, verschnupft und hustend mit meinem 11 Kilo Baby auf dem Arm machte ich mir keine Hoffnung dass sie es versteht. Da drehte sie sich in der Treppe zu mir um, legte ihre kleinen warmen Hände auf mein Gesicht, strahlte mich an und sagte: Mama, kannst Du bitte ZWEI Kuchen backen ?

Ich habe nur einen Kuchen gebacken. Den Schokoladenkuchen von Lea Linster. Aus dem Buch "Einfach und genial".



Der Kuchen ist einfach und genial. Da stand ich nun müde in meiner Küche. 20:15 Uhr und meine genialen Kinder haben einfach geschlafen. Auf Backen hatte ich gar keine Lust. Aber dann habe ich ein Wasserbad vorbereitet und 200 g dunkle Schokolade geschmolzen. Und weil ich müde war habe ich mir Musik angemacht und der Schokolade beim Schmelzen zugeschaut. Das hatte beruhigende Wirkung und der Duft der Schokolade war Balsam für die Seele, die Musik Balsam für die Ohren. Ruck zuck war der Kuchen im Ofen. Zufrieden habe ich mich an den Küchentisch gesetzt, im Hintergrund immer noch Musik und das leise Surren der Spülmaschine, um noch ein bisschen im Kochbuch von Lea Linster zu blättern. Und schaut mal was ich entdeckt habe:





2001 schrieb Lea Linster eine eigene Kolumne in der Zeitschrift Brigitte. Ich habe ihre Kolumne immer gerne gelesen und habe mich 2002 sehr gefreut als ich las, dass sie nach Berlin kommen würde zu einer Signierstunde im KaDeWe. Ich hatte mich auf eine lange Warteschlange eingestellt. Aber weit gefehlt. Damals war Lea Linster in Deutschland und Europa noch nicht so bekannt. Ich kam pünktlich - und war ALLEINE. Am liebsten hätte ich die Leute um mich rum an den Signiertisch gezerrt, damit sie mehr Publikum hat. Ich war entrüstet, dass keiner kam. Habe mich aber zusammengerissen und mich in eine wunderbare Unterhaltung mit Lea vertieft. Liebe Lea, falls Du das liest: Dein Buch und Deine Tipps haben aus mir eine bessere Köchin gemacht. Ich bin dankbar Dich in Berlin kennengelernt zu haben und zwar genau gestern vor 11 Jahren am 11.11. Verrückt oder ? Auch Dir einen dicken Kuss ! Liebe Grüße Julia



Das Rezept reiche ich morgen nach.

1 Kommentar:

  1. mmmmh das sieht so absolut verlockend aus. Richtig richtig lecker. Yummy!

    Liebst, Ella ♥
    von Ella loves

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