Freitag, 6. Juni 2014

Pissaladière - die perfekte Sommerpizza



Bei uns gab es gestern eine Pissaladière. Das ist die mediterane Antwort auf das was wir Zwiebelkuchen nennen. Während unser Zwiebelkuchen im Herbst beliebt ist und mit Speck daherkommt ordne ich die Pissaladière eher dem Sommer zu. Vielleicht ist das auch nur eine Kindheitserinnerungen von mir. Man braucht auf jeden Fall viele Zwiebeln, Knoblauch, frische Tomaten (im Notfall auch aus der Dose - den Notfall habe ich übrigens häufiger), schwarze Oliven und Sardellen oder Anchovis. In meinem französischen Kochbuch wird eine Hefeteig gemacht, aber ganz ehrlich, wenn ich abends ein schnelles Abendessen brauche und dann an Hefeteig denke, dann habe ich schon keine Lust mehr, das dauert mir zu lange, deshalb tut es ein guter Blätterteig (meinetwegen auch aus dem Kühlregal, das geht noch schneller) auch.


Das typische Merkmal einer Pissaladière ist die rautenförmige Anordnung der Sardellen. In die Mitte jeder Raute kommt eine schwarze Olive. Nimmt man Anchovis legt man immer zwei als Kreuz auf den Teig und dazwischen die Oliven (äh, verstanden ? Ansonsten einfach mal bei Pinterest unter dem Stichwort "Pissaladière" schauen, dann wird's klar).


Ansonsten war dieser Post eine einzige Katastrophe. Ich habe nämlich die Sardellen NICHT wie unten im Rezept beschrieben unter kaltem Wasser abgespült, sondern so auf den Teig gelegt. Das wäre aber unbedingt nötig gewesen, weil ich ganz tolle Sardellen aus Sizilien genommen habe, die in Meersalz eingelegt sind, anstatt wie üblicherweise in Öl. Aber wieso hätte ich das auch tun sollen, ist doch viel besser seine Blogleser darauf aufmerksam zu machen und sich diesen Schritt zu sparen. So war die Pissaladière viel zu salzig und mein Mann und ich haben den Fisch runterkratzen müssen. Ausserdem hatte ich viel zu spät mit meinen Vorbereitungen für das Abendessen begonnen und als ich dann endlich fertig war, war die Sonne weg und die Fotos waren mies. Mein Mann hat versucht mich zu trösten, aber ich kenne ihn, er hat das Ausmaß meiner Bloggerkatastrophe gar nicht gesehen, er sieht immer nur das Essen und "jaaa, es war ein bisschen zu salzig, aber das ist nicht schlimm und soll ich noch ein paar Fotos für Dich machen ?". Fragt er mich während er meinen salzigen Postinhalt mit einem Schluck Rotwein runterspült.

Also prüft Eure Sardellen bevor Ihr sie auf den Teig legt !!



Pissaladière

ca. 500 g Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
3 EL Olivenöl
5 Tomaten oder 1 Dose ganze Tomaten
2 Esslöffel Tomatenmark
wer mag ein Schuss Weisswein zum Ablöschen
ca. 15 bis 20 schwarze Oliven
1 Dose/Glas Sardellen oder Achovis
Blätterteig
Salz/Pfeffer

Backofen auf 220 Grad vorheizen. Zuerst die Zwiebeln in sehr feine Streifen schneiden und den Knoblauch würfeln. Beides in Olivenöl in der Pfanne dünsten bis die Zwiebeln glasig und leicht golden werden. Wer mag jetzt mit Weißwein ablöschen, ansonsten die Tomaten und das Tomatenmark hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen (mit dem Salz eher sparsam, weil die Sardellen/Anchovis schon genügend Salz mit sich bringen). Köcheln lassen bis die Flüssigkeit verdampft ist (sollte nicht genügend Flüssigkeit da sein Wasser oder Brühe hinzufügen). Wer mag kann auch noch mit ein paar Kräuter der Provence würzen.
Den Teig auf dem Backblech oder der Form ausrollen. Mit Zwiebel-Tomaten-Mischung bestreichen. Sardellen - wenn sehr salzig kurz unter kaltem Wasser abspülen und trocken tupfen - rautenförmig auf dem Blech verteilen und in die Rauten jeweils eine Olive legen. ca. 20 Minuten backen. Dazu passt ein grüner Salat.


Der türkisfarbene Läufer ist aus meinem Fundus. Es gibt aber sehr schöne Tischdecken HIER*

Über Pfingsten werde ich Marmelade kochen. Und Ihr so ?

Liebe Grüße

Julia


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